Während dieser Steig im Hohe-Wand-Führer von Gerhard Schirmer (1971) noch mit den Attributen "kaum lohnend, gefährliche Kletterei" abqualifiziert wurde, ist bei Thomas Behm von "klassischer Linienführung" und "durchaus schönen Kletterstellen über eine Plattenrampe mit teilweise bestem Fels" die Rede. Dem Satz Adolf Müllners "Erkläret mir Graf Örindur diesen Zwiespalt der Natur" folgend, gingen Felix und ich gestern dieser Diskrepanz auf den Grund. Nachstehend eine kurze Beschreibung:
Vom Sonnenuhrparkplatz steigt man zum Wandfußsteig auf, folgt diesem vom Einstieg des Hamburgerpfeilers ein Stück nach Westen und erreicht nach dem Großen Brandloch alsbald eine breite Schrofenrinne, in der man bis unter die Hochkogelwand ansteigt. Die Kletterei beginnt hier in einer Nische mit Baum.
Vom Einstieg geht es nach rechts entlang einer Plattenrampe in schönem Fels zu Stand.
Weiter geht es über einen kurzen plattigen Pfeiler
und ein etwas steileres, aber gutgriffiges Wandstück weiter zu einem Stand bei dickem Baum rechts von zwei wohl als Standhaken gedachten eisernen Gebilden.
Weiter geht es in netter Kletterei über Wandstellen und eine nette Verschneidung zum nächsten Stand.
Von hier aus ist es nicht weit hinauf zum Gipfelkreuz des Großen Hochkogels, von dem man am besten über die Krumme Ries wieder absteigt.
Hier gibt es auch eine präzise Beschreibung: http://www.bergsteigen.at/de/touren.aspx?ID=2221
Fazit: Der Brandlochsteig ist ein durchaus lohnender stiller steiler Weg auf die Hohe Wand, der an Tagen, an denen dieser überlaufen ist, sicherlich eine gute Alternative zum benachbarten Tirolersteig bietet. Einige SU-Schlingen, BH und NH weisen stets den Weg. Der Steig ist hinreichend gut geputzt und sollte wohl öfter begangen werden, damit das auch so bleibt.