Planspitze NW
Freitag den 27. Mai hat es in der Obersteiermark noch geschneit, aber fuer Sonntag, den 29. 5. war bestes Wetter vorhergesagt und so beschlossen Rupert und ich die Klettersaison im Gesaeuse mit der klassischen Jilek Route zu eroeffnen. Wir fuhren Samstag abends mit dem Campingbus von Graz ueber die Kaiserau ins Ennstal- ueberall schneebedeckte Berge. Nur die Gesaeuse Nordwaende waren schneefrei, also parkten wir beim Hoellersteig in Gstatterboden, picknickten und genossen koestlichen Rotwein aus der Provence. Morgens um 5 Uhr ging es los. Wir waren zuegig im Zustieg, sodass wir nach einer kurzen Rast um halb acht im ueblichen feuchten Winkel losklettern konnten. Diesmal waren die Verhaeltnisse sehr unangenehm: kalt und nass- zwar kein Schnee, aber das Schneewasser ist ueberall heruntergeronnen. Wir stiegen dennoch ein, es wurde aber zur Schwerarbeit: die dunkle Riss-Verschneidung war wasserfallartig, wir mussten sogar einen Rucksack aufseilen, weil er bei diesen Verhaeltnissen im Vorstieg hinderlich war. Die Plattenseillaengen (linke Variante) waren dann wunderschoen wie immer, auch weniger nass. In allen Rissen und Verschneidungen kamen wir uns aber wie im Aquarium vor. Zum Glueck fuer unsere Haende wurde es waermer, was aber bedeutete, dass oben mehr Schnee schmolz und die Wasserfaelle noch eindrucksvoller wurden. Die Tour war alles andere als ein Genuss, wir waren stolz und froh, nach 7 Stunden die Seescharte erreicht zu haben (unsere Normalzeit bei normalen Verhaeltnissen ist 4-5 Stunden). Dann folgte der uebliche Abstieg ueber den Peternpfad bei Sonnenschein und dem gewohnten spektakulaeren Panorama. Abends erreichten wir die Haindlkarhuette und waren schon auf die neuen Paechter neugierig: ausgezeichnete Suppe, Schweinsbraten, Kraut und Knoedel. Ein Dank an Huettenwirt/in und an jene, die sie gefunden und ausgewaehlt haben. Gut gestaerkt latschten wir zu unserem Auto, das letzte Stueck wie immer bei solchen Touren auf der Strasse- ein Gehweg waere hier nuetzlich. Fuer unsere Frauen auch schon ueblich ist eine Heimkehr aus der Obersteiermark mitten in der Nacht.