Nach unserem Norwegen-Ausflug haben wir uns im August dem Aostatal zugewandt. Wir waren vor acht Jahren schon einmal in dieser Region und drum schien es uns angemessen, wieder einmal einen Besuch zu machen.
Viele genußvolle kürzere und längere Plaisier-Touren sind dort zu finden (nachzulesen in SCHWEIZ PLAISIER SÜD). In einem angenehm einsamen Seitental, dem Valle di Champorcher sind nahe dem Bergdorf Courtil die Placche di Oriana, aus bizarr strukturiertem Gneis gebaut.
Die Route "Scacciapensieri" ist nicht allzuschwer (5b obl) und bestens gesichert, auch "Spirito divino" haben wir sehr genossen, allerdings ein wenig anspruchsvoller (eine Seill. 6a obl).
Die Aufnahme ist nicht unscharf oder getrübt, es sind geisterhafte Nebel um den Berg gezogen, was aber nicht unangenehm war, denn im August kann es bekanntlich in einer Südwand sehr schweißtreibend sein. Ein faszinierender Blick zur Alp Plan-Fiou und ins Aostatal mit der gewaltigen Festung Bard.
Was uns schon vor acht Jahren sehr gefallen hatte, waren die Wände oberhalb der kleinen Hameau-Siedlung Albard-Bard. Damals konnten wir "Doctor Jimmy" klettern, diesmal war es die benachbarte Route "Dito dal naso" (eine Stelle 5c+ ansonsten 5a bis 5c); alles reiner Genuß ohne Risiko oder Stress, ja, ja, ich weiß, ich bin ein dekadenter Plaisier-Kletterer geworden......
Unser Stützpunkt war übrigens ein Campingplatz in Arvier, sehr angenehm, sauber, ruhig mit einem kleinen Wermutstropfen: die benachbarte schöne alte Kirche mit einem Uhrwerk, das jede Stunde schlägt - auch in der Nacht - laut. Sehr laut!