Einen Tag später geht es dann schon etwas mehr „zur Sache“. Unsere Ziele sind der Tarija (5.340 m) und eventuell der dahinterliegende Pequeno Alpamayo (5.450 m). Wir stehen um 3 Uhr morgens auf und kurz vor 4 Uhr sind wir schon auf dem Weg. Nach weniger als noch einer Stunde seilen wir uns an und betreten den Gletscher. Kalt ist es, finster ist es, windig ist es und der Rucksack ist schon schwerer als an dem wanderbaren Cerro Austria von gestern. Das alles fordert den Nachwuchs schon etwas mehr, das merke ich und so gibt sich Stefan mit dem Tarija gerne zufrieden.
Mich aber lockt der Pequeno Alpamayo schon sehr – er sieht einfach zu großartig aus, um ihn unbestiegen zurückzulassen. Ich steige also allein hinunter in die Scharte wo der Verbindungsgrat beginnt und quere hinüber. 45° - 55° steiles Eis an einem ausgesetzten, überwächteten Grat – so steht es im Führer. Im Auf- und Abstieg. Ob das gut geht? Und wie!!! Die Verhältnisse sind unglaublich! Die Pickel fahren ins Eis und – ZACK!!!. Halten bombenfest. Ein wahrer Genuss. Rauf und runter. Einer meiner schönsten Gipfel.