Höhepunkt – im wahrsten Sinne des Wortes - unserer Bolivienreise sollte der Gipfel des Huayna Potosi (6.088 m)werden. Dieses Mal musste es noch etwas früher losgehen. Schon um 3 Uhr starteten wir vom Refugio auf 5.200 m. Obwohl es wieder kalt und finster war hielt sich Stefan sehr, sehr wacker. Nur vierzig Meter unter dem Gipfel erreichten wir eine Scharte von der aus wir einen sehr schmalen Grat zum Gipfel des Berges klettern mussten. Rechts war der Tiefblick in eine beinahe Tausend-Meter Wand sehr eindrucksvoll. Links ging es ungefähr zweihundert Meter hinunter. Dazwischen dieser Grat, der leider ganz im Gegensatz zum Pequeno Alpamayo ganz schlechte Verhältnisse aufwies. Das Eis für Schrauben zu morsch, der Schnee für Firnanker zu wenig, der Fels für Schlingen zu brüchig. Es gab keine Möglichkeit, das vernünftig abzusichern. So hatten wir drei Möglichkeiten:
1. Wir klettern beide seilfrei - was aus meiner Sicht viel zu riskant ist, denn Stefan hat erst zum zweiten Mal überhaupt Steigeisen an. Da kann immer was schief gehen.
2. Ich klettere alleine seilfrei – das wäre sogar leichter als am Pequeno Alpamayo, aber Stefan müsste mir ein zweites Mal dabei zusehen, wie ich alleine auf den Gipfel steige, während er da unten in der Scharte sitzt. Nein, das will ich auch nicht.
3. Wir steigen beide gemeinsam von hier ab.
Und genau das wurde es dann auch. Der Huayna Potosi war unser gemeinsames großes Ziel für diese Reise und entweder wir stehen gemeinsam oben, oder wir kehren gemeinsam vorher um. Für mich ein klarer Fall. 40 Meter können gar niemals sooooo wichtig sein.
Bergtouren mit Kindern 5
Re: Bergtouren mit Kindern 5
Da wächst ja eine neue leistungsfähige Bergsteigergeneration heran!
Chapeau!
Chapeau!