Damals gab es ja im Sommer noch Eistouren und nicht so wie dieser Tage stattdessen nur mehr steile, grausliche Geröllhalden...
Das Wetter war prächtig und so entschlossen wir, Martin Jung und ich, uns spontan, die Fuscherkarkopf N-Wand zu machen. Für Martin sollte es die Premiere im Eis werden. Die FKK galt seit jeher als "Saloneistour" und "leichteste Eiswand der Ostalpen".
Am Vortag stiegen wir von der Franz Josefs Höhe zur Oberwalderhütte auf und genossen den herrlichen Blick auf die Pasterze und die sie urahmenden Gipfel. Wenn man den damaligen Zustand der Pasterze mit dem heutigen vergleicht, überkommt einen schon ein bisserl Wehmut.
Der wunderbare Abend versprach für den nächsten Tag bestes Wetter.
Und so war es dann auch!
Bei Tagesanbruch machten wir uns auf den Weg. Bald war der Wandfuß erreicht und der harmlose Bergschrund überwunden. Zügig stiegen wir die gleichmäßig geneigte Flanke empor. Meist fand sich eine praktische kleine Felsinsel, die sich als Stand bestens eignete. Ab und zu wurde auch eine Eisschraube gesetzt.
Nach etwa zwei Stunden erreichten wir den Gipfel, von dem man einen der schönsten Ausblicke auf den Großglockner hat.
Nach ausgiebiger Gipfelrast stiegen wir über den Gamsgrubengrat wieder ab und freuten uns über den schönen Tag und die gelungene Tour.
Betrachtet man die Wand heute, glaubt man nicht, wie schön sie vor zwei Jahrzehnten noch gewesen ist.
LG, Harald