Nostalgie: Sommerstein SW-Wand am 19.06.1993

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htarno
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Nostalgie: Sommerstein SW-Wand am 19.06.1993

Beitrag von htarno » 8. Feb 2013, 12:12

Vor einigen Jahren hatten Wendelin Munter und ich die Angewohnheit, Touren, die relativ weit weg von unseren ostösterreichischen Domizilen entfernt waren, in einem Tag ohne irgendwelche Übernachtungen zu machen. Wendelin war der stärkere Kletterer, ich war lange Autofahrten von Berufs wegen gewöhnt und daher in dieser Disziplin sehr ausdauernd. Aus dieser Konstellation der Kräfte ergab sich ganz von allein eine ebenso natürliche wie fruchtbare Arbeitsteilung: Wendelin führte die Tour und ich war für Hin- und Rückfahrt zuständig. Auf diese Manier kamen wir zu einer erklecklichen Anzahl von schönen Bergfahrten.

Einer dieser Ausritte führte uns ins Steinerne Meer zum Sommerstein, wo wir die SW-Wand auf der klassischen Führe von Rigele, Zangerle und Schifferer aus dem Jahr 1921 ins Auge gefaßt hatten. Irgendwann in der Nacht brachen wir also mit dem Auto von daheim auf und starteten schon frühmorgens vom Parkplatz in der Stabler Au bei Maria Alm.

Der Aufstieg über den Ramseidersteig war schön, nicht sehr lang und am Morgen noch angenehm kühl. Der Sommerstein, ein wuchtiger Felsklotz, rückte immer näher und relativ bald hatten wir den Einstieg erreicht.
01 Sommerstein.jpg
Der Sommerstein ist stets Blickfang während des Aufstiegs.

Der Routenverlauf war uns ziemlich klar, da wir ein Wandfoto dabei hatten und ihn schon während des Zustiegs einigermaßen studieren konnten.
17 Sommerstein SW-Wand_Routenverlauf.jpg
Die klassische Führe ist gleichzeitig der leichteste Wanddurchstieg.
Zunächst ging es eine Seillänge leicht bis zum Beginn des Querganges mit abschließendem kleinen Überhang, der Schlüsselstelle der Tour. Dieser erwies sich als leichter als erwartet.
05 Wendelin.jpg
Wendelin am Ende des Quergangs knapp vor dem abschließenden Überhang.
Die etwas schwindligen Haken setzten wir aus wohlverstandenem Eigeninteresse lieber keiner unnötigen Belastungsprobe aus. Mittlerweile hatte auch die Sonne die Wand erreicht. In recht steilem Vierergelände erreichten wir nach weiteren fünf Seillängen die Höhle im oberen Wanddrittel.
06 Wendelin.jpg
Danach geht es steil und luftig bis zur Höhle weiter.
08 Harald.jpg
Knapp vor der Höhle.
Dort rasteten wir und genossen die herrlichge Aussicht nach Süden auf die hohen Tauern, bevor wir noch das letzte Stück zum Gipfel kletterten.
09 Harald Höhle.jpg
Rast bei der Höhle
Das herrliche Gipfelpanorama genossen wir nicht allzu lange, da ein Stück weiter unten die sonnige Terasse des Riemannhauses mit einem guten kalten Bier eine erhebliche Anziehungskraft ausübte.
11 Wendelin Gipfel.jpg
Wendelin am Gipfel
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14 Riemannhaus.jpg
Das Riemannhaus.
15 Harald Abstieg.jpg
Abstieg vom Gipfel.
Während des Talabstiegs beobachteten wir noch ein paar einheimische Kletterer in "unserer" Tour.
19 Sommerstein SW-Wand.jpg
Kletterer in der Schlüsselseillänge der Rigele-Führe.
Bald waren wir wieder beim Auto angelangt und machten uns an die Heimreise.

Fazit: Ein in jeder Hinsicht ausgefüllter Tag, eine schöne nicht allzu schwierige Tour in festem Fels und herrlicher Umgebung.

Details: http://www.bergsteigen.at/de/touren.aspx?ID=1258

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