In Beneschs Schneebergführer ist der Lärchkogelgrat ausführlich beschrieben und folgendermaßen charakterisiert: „Der Weg über den Grat bietet zwar wenig Abwechslung in der nahen Umgebung, dagegen dürfte der freie, hier besonders malerische Ausblick auf die Raxalpe und die benachbarten Schneeberggräben den landschaftlichen Reizen des Fluch Christigrabens nicht nachstehen“. Als Schwierigkeit wird VI (natürlich auf Basis der Beneschskala) angegeben, was nach UIAA etwa einem besseren Nuller entspricht. In Reidingers Schneebergführer gibt es noch ein paar eher magere Hinweise und in moderneren Führern fand ich überhaupt nichts mehr über diesen wahrlich nicht überlaufenen „Grat“.
Da wir aber mit Norbert einen Ortskundigen dabei hatten, brauchten sich Robert und ich über die Wegsuche keine Gedanken zu machen.
Vom Parkplatz beim Weichtalhaus erreichten wir über einen komfortablen Jagdsteig zuerst einmal den Kaisersitz (ca. 935 m), einen ehemaligen kaiserlichen Pirschplatz.
Von hier hat man herrliche Ausblicke hinunter in den Lahngraben und hinauf auf die recht eindrucksvollen Felswände des Lärchkogels. Aus nicht allzuweiter Ferne grüßt die Rax.
Da der Besuch des Kaisersitzes eine Fleißaufgabe ist, mußten wir nach einer kurzen Rast wieder ein kurzes Stück zurückgehen. Bald verließen wir den schönen Jagdsteig und stiegen durch mehr oder weniger steilen Wald weglos zum Fuß des Lärchkogelgrats ab.
Von hier ging es meist in der rechten Gratflanke zuerst im steilen, waldigen Schrofengelände, bald auf dem immer aussichtsreicheren Grat weiter auf den Lärchkogel (ca. 1160 m). Von hier hat man eine schöne freie Sicht auf den nahen Stadelwandgrat, Hochgang, Rax, Sonnleitstein etc.
Vom Lärchkogel, der eigentlich nur ein wenig hervorstechender Gratzacken ist, ging es vorbei an zwei Felsenfenstern (Luckerte Mauer) den Grat weiter aufwärts.
Nach Überquerung einer Scharte erreichten wir durch steiles bewaldetes Gelände den südlichen Grafensteig auf etwa 1520 m.
Von hier wählten wir den kürzesten Weg ins Tal über die Märchenwiese auf der Stadelwand und den Jagdsteig durch den Stadelwandgraben. Weder für den Abstieg über die Kientaler Hütte noch jenen durch den Fluch Christigraben hatte sich eine demokratische Mehrheit ergeben.
Fazit: Der Lärchkogelgrat ist wirklich eine landschaftlich wunderbare Tour. Zu klettern gibt es nichts, das Gelände ist aber stellenweise recht steil, erdig und schrofig und erfordert etwas Trittsicherheit. Obwohl zwischen Kaisersitz und Grafensteig keine Wegspuren vorhanden sind, kann man sich, wenn man einmal den Grat erreicht hat und diesem folgt, kaum mehr verlaufen. Absolute Einsamkeit ist garantiert.
Lärchkogelgrat am 30.08.2013
Re: Lärchkogelgrat am 30.08.2013
Mit ein wenig administrativ bedingter Verspätung noch ein paar Bilder von mir zur Abrundung des Beitrages:
Robert am unteren, bewaldeten Teil des Lärchkogelgrates ... ... auch kleinere Hindernisse werden aus dem Weg geräumt Harald und Robert knapp vor dem Lärchkogel Verdiente Rast knapp nach dem Gipfel(chen) mit Blick ins vordere Höllental Ein Stückerl Stadelwandgrat Von wegen: nichts zum Klettern Stadelwandgrat und Hochgang von etwas weiter oben Bei der "Großen Scharte": Eine nette Platte, möglicherweise noch Neuland; hinten Stadelwandgrat und Hochgang Schön war's, danke für die Begleitung!
Liebe Grüße
Norbert
Robert am unteren, bewaldeten Teil des Lärchkogelgrates ... ... auch kleinere Hindernisse werden aus dem Weg geräumt Harald und Robert knapp vor dem Lärchkogel Verdiente Rast knapp nach dem Gipfel(chen) mit Blick ins vordere Höllental Ein Stückerl Stadelwandgrat Von wegen: nichts zum Klettern Stadelwandgrat und Hochgang von etwas weiter oben Bei der "Großen Scharte": Eine nette Platte, möglicherweise noch Neuland; hinten Stadelwandgrat und Hochgang Schön war's, danke für die Begleitung!
Liebe Grüße
Norbert