Gestern haben Felix und ich den Hochgang über den SW-Grat - laut Thomas Behm ein "altklassischer einsamer Gratanstieg" - bestiegen. Es war ein herrlicher Herbsttag und einer schönen Tour stand somit nichts im Wege.
Von der Hochstegbrücke erreichten wir zunächst über einen bequemen Jagdsteig einen Jagdsitz unter der Westwand. Danach stiegen wir zuerst nach rechts und anschließend weiter durch eine erdige Steilrinne zum Gratbeginn.
In Thomas Behms neuestem Führer ist die Tour folgendermaßen charakterisiert: "Landschaflich hervorragender sehr alpiner Gratanstieg. Fels teilweise rauh und fest, teilweise brüchig-blockig und auch Erdpassagen". Das trifft den Nagel auf den Kopf. Wir wählten die klassische Variante von Rudolf Reif aus dem Jahre 1951, die nirgends den 2. Schwierigkeitsgrad überschreitet. Rechts davon gibt es im oberen Teil auch eine deutlich schwerere Direktvariante.
Vom Ende des Grates stiegen wir in steilem, erdigem und recht mühsamen Gelände auf spärlichen Steigspuren zum Gipfel des Hochgangs. Zuletzt boten sich wunderbare Ausblicke hinüber zur nahen Stadelwand.
Nach einer kurzen Rast am Gipfel stiegen wir zuerst zum Stadelwandsattel und dann durch den Stadelwandgraben zur Höllentalbundesstraße ab, wo wir unser Auto geparkt hatten.