Da der Wetterbericht zur Abwechslung einen schönen Tag in Aussicht gestellt hatte, beschlossen wir, wieder einmal die Ybbstaler Alpen heimzusuchen: die Überschreitung der Zellerhüte sollte es werden.
Ausgangspunkt war das ehemalige, heute verfallene Hotel Marienwasserfall in der Grünau nahe Mariazell, wo wir uns mit unserem Freund Hans trafen. Zuerst ging es auf
Weg 294 durch teilweise recht steilen Wald (Richtung
"Köckensattel") hinauf auf auf den Ochsenboden, den wir beim Feldhütlsattel erreichten.
- Mariazell
Hier labten wir uns kurz und erfreuten uns an der schönen Gebirgsflora. Besonders üppig blühte der
Österreich-Kranzenzian und auch einen nahezu weißen
Eisenhut konnten wir erspähen
- Gentianaceae - Gentianella austriaca - Österreich-Kranzenzian
- Ranunculaceae - Aconitum napellus - Echt-Eisenhut
Das Feldhütl wurde rechts umgangen und in stetigem Auf und Ab bestiegen wir zunächst den
Oischingkogel (1606 m) und kurz danach den
Vorderen Zellerhut (1629 m).
- Aufstieg auf den Vorderen Zellerhut
Vom Voderen Zellerhut ging es dann zunächst in den
Zellersattel, wobei leider ein Abstieg von über 200 Hm in Kauf genommen werden mußte. Verschenkte Höhenmeter
. Reichlich entschädigt wird man dabei jedoch durch das wunderbare Panorama
.
- Mittlerer und Großer Zellerhut über dem Zellersattel. Dahinter der Dürrenstein.
- Ennstaler Alpen
- Ötscher und Gemeindealpe
Eine Quelle am Sattel kurz vor einer Jagdhütte war unser zweiter Rastplatz des Tages. Von hier ging es über den
Mittleren Zellerhut (1586 m) zuletzt etwas steiler zum höchsten aller Sepplhüte, dem
Großen Zellerhut (1639 m), den ein schönes Gipfelkreuz ziert.
- Am Ziel!
Auf dem Gipfel hielten wir uns nicht lange auf, Millionen von Ameisen absolvierten gerade ihren Hochzeitsflug und hatten sichtlich etwas dagegen, daß wir auch etwas vom Gipfelglück haben wollten.
So flüchteten wir wieder über den Mittleren Zellerhut, vorbei an halbmeterhohen Prachtexemplaren von
Ostalpen Enzian
- Gentianaceae - Gentiana pannonica - Ostalpen-Enzian
hinunter in den Zellersattel und von hier auf
Weg 293 zuerst steil und steinig, dann immer flacher werdend in den Seewirtgraben und zuletzt auf einer Forststraße zum Ausgangspunkt. Hier hatten wir das Glück einige Albinos des
Schwalbenwurz-Enzians zu Gesicht zu bekommen, eine willkommene Abwechslung der Monotonie des finalen Straßenhatschers.
- Gentianaceae - Gentiana asclepiadea - Schwalbenwurz-Enzian
Entgegen der Angaben auf manchen Internetseiten sind die Wege stets reichlich beschildert und ausreichend markiert. Für die Kammwanderung mit manchmal beiderseits steil abfallenden Wald- und Rasenhängen sind bei normalem Wandertempo etwa 6 - 7 Stunden einzuplanen. Für Liebhaber einsamer Wege ist diese Überschreitung ein sehr lohnendes und empfehlenswertes Ziel. Die Mitnahme von Stöcken empfiehlt sich.