Was machen wir vor dem Sommer?
Beratung:
Ich schlage vor: Fahren wir nach Brela.
Die Partnerin meint: Da fahren wir sowieso im Oktober hin. Außerdem kann man im Mai an der oberen Adria noch nicht im Meer baden. Ich möchte einmal nach Griechenland.
Ich: Gut, meinetwegen, fahren wir nach Metéora, ist eh schon acht Jahren her, dass wird dort waren, es war sehr schön, da möchte ich gerne wieder einmal hin.
Partnerin: Nein, ich möchte woanders hin, und außerdem will ich nach dem Klettern im Meer baden.
Hm, ja, was dann?
Ich überlege, frage, Freunde waren vor einem Jahr in Leonodio, im Oktober, sie waren sehr davon angetan, nur mit dem Wetter hatten sie Pech. Aber es gibt dort ein interessantes Kloster, ein reizvolles Bergdorf. Hm. Ich recherchiere in den elektronischen Weiten, es liest sich verlockend, ich nähere mich zunehmend wohlwollend diesem exotischen Ziel an, und dann wird beschlossen und in die Tat umgesetzt. Zugegeben, die Reise auf die Peloponnes ist aufwändig, aber jetzt – abschließende Erkenntnis: Es hat sich gelohnt!
Das also ist das Städtchen Leonidio
Am Campingplatz Semeli, Idylle unter Maulbeerbäumen. Schöner Platz, hat uns gefallen, sauber, ruhig, preisgünstig, Strand nebenan, können wir empfehlen.
Wegweiser zu den Sektoren.
Man sieht, Klettergäste sind hier willkommen (ich erspare mir Vergleiche mit manchen Regionen in unsrem Land, wo wir oft das Empfinden hatten, dass Kletterer, Wanderer, Skitourengeher, Mountainbiker, generell fremde Eindringlinge in die Natur, werden zum jagdbaren Wild gezählt, und sind unerwünscht).
Ein gut begehbarer Pfad wurde angelegt, bald ist der Sektor „Cave of Panagia & Mad Wall“ erreicht.
Im Führer Greece. SPORT CLIMBING: THE BEST OF. 2014 Edition. Aris Theodoropoulos. ist zu lesen „Gray slabs on the lower part and steep stalactites on the upper part. Routes are graded between 5b+ and 6c, and they have been well-equipped by the Remy Brothers with the local climbers Yiannis and Lakovos Metaxotos (2013/14).
Na dann – hört sich schon einmal gut an - auf geht `s:
Am Einstieg zum Bereich „Mad Wall“
Schaut gut aus, was? Ich notiere in meiner Tourendokumentation: Herrlicher Fels, zum Teil wie in Finale
Ligure, nadelscharf.
Die Kletterei ist wirklich genussvoll, die Absicherung hervorragend, so menschenfreundlich wie wir es in Orpierre erlebt hatten (damit meine ich, dass auch jene beschränkt Leistungsfähigen, deren kletterbarer Grenzbereich etwa bei 6a+ liegt, ohne belastende runout-Empfindungen hier gut zurecht kommen). Und noch etwas Bemerkenswertes: Wir sind allein! Und das nicht nur an diesem Tag, nicht nur in diesem Sektor, sondern an allen zehn Tagen, die wir in Leonidio kletterten. Bemerkenswert.
Und nach dem Klettern: Bad im Meer. An jedem Nachmittag. Und auch am Strand sind wir (fast) alleine).
Also mir hat wirklich nichts gefehlt
Am nächsten Tag auf uraltem Pfad (vielleicht aus mykenischer Zeit?) zum Sektor „Aresos“
Diese Wand ist noch nicht im Führer beschrieben, wurde erst 2015 von Claude & Yes Remy erschlossen.
Fantastisch! Danke für die gute altruistische Arbeit.
Klettern in Griechenland: Leonidio (Peloponnes) Mai 2016
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Zuletzt geändert von Harald Braun am 16. Jun 2016, 15:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Klettern in Griechenland: Leonidio (Peloponnes) Mai 2016
Das letzte Foto mit der kleinen Kletterkamera, dann war der Akku leer. Am Abend wurde festgestellt, dass ich das falsche Ladegerät mitgenommen hatte. Blöd. Peinlich. Ich alter Depp! Zum Glück war der andere Apparat, jener für Skitouren und Wanderungen im Gepäck. Den konnte ich natürlich nicht keim Klettern umhängen, also waren nur mehr Aufnahmen vom Wandfuß aus möglich. Na, ja, besser als garnix.
Im Sektor „Hospital“
Hat nichts zur Qualität der Felsen oder der Kletterei zu besagen, die Wand ist oberhalb des Orts-Hospitals gelegen.
Der Fels im Sektor „Hospital“ ist etwas anders als in den vorher besuchten Sektoren, aber nicht weniger attraktiv.
Im Sektor „Hospital“
Und immer wieder der Blick auf das Städtchen Leonidio und zum verlockenden Strand. Das Tal zum Meer hin ist erfüllt mit Gemüseplantagen, die Auberginen und Tomaten von hier gelten als die besten im ganzen Land. Können wir bestätigen.
Sektor „Twin Caves“
Hier hat es uns nicht so gut gefallen, schon o. k., aber die Felsstruktur gibt es in unserem Land auch. Wir sind in den Tagen zuvor anspruchsvoll geworden.
Weil `s dort so schön war, noch einmal zum Sektor „Cave of Panagia & Mad Wall“
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Re: Klettern in Griechenland: Leonidio (Peloponnes) Mai 2016
Klettern am "Broccoli-Fels"
Bitte sehr: Das ist die Felsstruktur, die aussieht wie versteinerte Broccoli. Unglaublich. Noch nie so etwas erlebt. Am Anfang sind wir zaghaft. Das soll halten? Das schaut bröselig aus. Aber es ist tatsächlich fest, haltbar und genussvoll kletterbar. Aber nie zu fest hin greifen, sonst kann `s weh tun.
Und noch etwas: Außer Felswänden gibt `s dort anderes Sehenswertes, Kloster Agias Nikolaios zum Beispiel.
Oder das pittoreske Bergdorf Kosmas
Nach den zehn Klettertagen folgte noch eine Rundreise durch die Peloponnes, Kulturprogramm sozusagen.
Ins wilde Bergland „Mani“
Apollo-Tempel von Vasses (Bassai) im Bergland, seit einigen Jahren verhüllt, wird aufwändig restauriert, das soll noch Jahre dauern. Trotzdem sehenswert, auch unter dem Zelt.
Bitte sehr: Das ist die Felsstruktur, die aussieht wie versteinerte Broccoli. Unglaublich. Noch nie so etwas erlebt. Am Anfang sind wir zaghaft. Das soll halten? Das schaut bröselig aus. Aber es ist tatsächlich fest, haltbar und genussvoll kletterbar. Aber nie zu fest hin greifen, sonst kann `s weh tun.
Und noch etwas: Außer Felswänden gibt `s dort anderes Sehenswertes, Kloster Agias Nikolaios zum Beispiel.
Oder das pittoreske Bergdorf Kosmas
Nach den zehn Klettertagen folgte noch eine Rundreise durch die Peloponnes, Kulturprogramm sozusagen.
Ins wilde Bergland „Mani“
Apollo-Tempel von Vasses (Bassai) im Bergland, seit einigen Jahren verhüllt, wird aufwändig restauriert, das soll noch Jahre dauern. Trotzdem sehenswert, auch unter dem Zelt.
Zuletzt geändert von Harald Braun am 16. Jun 2016, 15:56, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Klettern in Griechenland: Leonidio (Peloponnes) Mai 2016
Na, ja, und wo das war, brauche ich wohl nicht erläutern
Auch ein ermatteter Besucher. Ich hab` mich auch so gefühlt.
Das weitere Kulturprogramm erspare ich euch, ich war jedenfalls sehr brav und habe meine Pflicht als vielseitig interessierter Besucher von Griechenland erfüllt.
Abschließendes gemeinsames Kommuniqué: Nächstes Jahr müssen und wollen wir wieder nach Griechenland, unbedingt, und wieder auf die Peloponnes, da gibt es außer Leonodio noch mehr Klettergebiete. Wir sind schon neugierig.