Klettern in Frankreich: Massif des Bornes (Haute Savoie)
Verfasst: 18. Sep 2016, 06:56
Von unseren Besuchen der Dalles de Tuet und de Latay will ich im Abschnitt „Klettergärten“ berichten, weil an sich nicht zu „Alpines Sportklettern“ einzuordnen.
Von unserem Standort Taninges aus sind die Berge des Massif des Bornes nicht weit entfernt.
Jetzt wird `s also wirklich etwas alpiner, nicht sehr aber doch zumindest in die Höhe geht es: Col de la Colombière ist bald erreicht. Ja, noch eine Anmerkung: Eine unglaubliche Menge an Radfahrerinnen und Radfahrern überholen wir auf der Straße zum Pass. Und das bei der Hitze. Frankreich ist wahrlich ein Land der Radler. Bewundernswert. Aber auch Mountainbiker scheinen hierzulande gerne gesehen zu sein. Nirgendwo an Forst- und Alpstraßen ein Verbotsschild „Fahrverbot für Fahrräder“, wie bei uns inflationär üblich. Was ist das für ein fortschrittlicher (tourismusförderlicher) Geist? Auch bewundernswert.
Aber ich komme vom Thema ab, zurück zum Klettern.
Hier ein Blick zur Südwand des Pic de Jallouvre 2408 m „Allez-y Madame Mummery“ hatten wir vor einem Jahr genossen, diesmal möchten wir „Courte Paille“ kennen lernen, etwas rechts davon, bei der markanten sichelförmigen Höhlenbildung in Bildmitte beginnend. Schwierigkeit mit 6a (5b+ obligat) angegeben.
Die Routen „Manque Un Mètre“ und „Les Gaguistes“ weiter links nehmen wir uns für `s nächste Jahr vor. Ja, ja, Jallouvre hat ein gutes Angebot, das reicht für einige Jahre aus.
Erste Seillänge „Courte Paille“
In der dritten Seillänge verlassen wir den plattigen Bereich neben der zuvor erwähnten sichelförmigen Höhlenbildung nach inks, der Fels ist ab hier anders strukturiert. Griffiger.
Blick zum Col de la Colombière, dahinter die östlichen Chablais-Berge, es müsste das Massif de Giffre mit dem Réserve naturelle nationale de Sixt-Passy sein.
Und wieder folgen sympathisch-griffige Platten mit verschwenderischem Angebot an scharfen Rissen und Grifflöchern.
Es ist einfach nichts mühsam an diesem Berg, in dieser Wand, in dieser Route. Einladend zum Wiederkommen.
Am nächsten Tag wollen wir es etwas ernsthafter erleben: Petite Bargy, Nordwand „Voie des Dalles“ 5b+ (5b obl.)
Eine prachtvolle Wand mit drohenden Eulenaugen, und Platten, Platten, Platten …………… Pt. Bargy, Nordwand
Voie des Dalles zieht im linken Wandbereich hoch, 1967 von Erika Stagny und Robert Wohlschlag erstbegangen, der Name „Wohlschlag“ ist mir nicht unbekannt, war ihm die doch 2. Begehung des Bonattipfeilers am Pt. Dru gelungen. Man kann also schon etwas in alpinem Stil erwarten. Na, ja, mal sehen, inzwischen hat sich vielleicht einiges verändert.
Vom Lac Bénit (im Hintergrund sichtbar) gelangen wir auf gutem Pfad zur Wand. Scheint also viel besucht zu werden. Gut für uns. Fester rauer Fels, gute Absicherung (Bohrhaken, teils Niro, teils rostig, na, ja, dafür an jedem Standplatz Abseil-Laschen. Beruhigt)
Sehr angenehm geht ´s aufwärts, Schwierigkeiten anfangs 5a, dann maximal 4c