Klettern in Leonidio (Peloponnes) Mai 2018

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Harald Braun
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Klettern in Leonidio (Peloponnes) Mai 2018

Beitrag von Harald Braun » 12. Jun 2018, 11:38

Zum dritten Mal schon besuchen wir Leonidio, es hat uns in den letzten zwei Jahren so gut gefallen, dass wir die Mühen der langen Anreise auf uns nehmen.
Die Fahrt durch Montenegro und Albanien nach Griechenland war nur mit Behinderungen möglich. Zuerst war die Straße von Ulcinj zur albanischen Grenze gesperrt, ganz einfach so, ohne Beschilderung, wegen Bauarbeiten, wie mir entgegenkommende Autofahrer sagten, die mich aufhielten. Na gut, also zurück Richtung Bar, auch hier eine Straßensperre, diesmal wegen eines brennenden Fahrzeuges.
DSCN2016-comp-am-06.05.-in-Montenegro,-Straße-von-Ulcinj-nach-Bar.jpg
Dann folgte eine schmale kurvige Nebenstraße ohne Beschilderung in Richtung Albanien, ich war skeptisch, ob ich mit dem Wohnwagen durchkommen könnte, aber dann befuhr ein sehr großer LKW die Straße, dem folgte ich vertrauensvoll, er bahnte mir den Weg frei, alle entgegenkommen Fahrzeuge drängten sich an den Straßenrand. So ging es dann für mich und meinen Caravan auch.
Über das Autofahren in Albanien will ich schweigen, dort herrscht Wildwest-Faustrecht auf den Straßen. Aber bitte, ich war ja gewarnt. Ich flüchte auf kürzestem Weg nach Griechenland. Endlich, nach einer Woche Fahrt ist Leonidio erreicht. Ein Paradies!
Diesmal eine Aufnahme von anderer Seite, hier sind die gewaltigen rotgelben Wände gut zu sehen.
DSCN2037-comp-Leonidio,-von-Bergkirche-bei-den-Ruinen-von-Palaiokastro.jpg
Ich hatte diesen Aussichtspunkt auf einem uralten Pfad, der zu den Burgruinen von Palaiokastro und dem Bergkirchlein Agios Athanadis führt, erreicht.
DSCN2038-comp-Leonidio,-uralter-Wanderweg-zu-Palaiokastro-und-Bergkirche.jpg
Dann auf zu ersten Erkundungen, Zufällig entdecke ich den Sektor SABATON, erst im Vorjahr erschlossen. Nahe einer Straße gelegen, dementsprechend gut besucht.
P5150003-comp-Leonidio,-neuer-Sektor-Sabaton.jpg
Ein Spanier spricht mich an, er ist allein hier, hat einen jungen Griechen gefunden, der zum ersten Mal klettert. Er bittet mich, diesem beim Sichern mit dem GriGri aufmerksam zu beobachten, denn der junge Grieche ist auch beim Sichern ein Anfänger. Dann darf auch der junge Grieche klettern, er stellt sich recht geschickt an, muss natürlich kämpfen, er wird am Abend sicher gut schlafen.
DSCN2027-comp-Leonidio,-Sektor-Sabaton.jpg
Ich besuche danach den Sektor FRANKENSTEIN, der mir noch nicht bekannt war, hier eine ganz andere Felsstruktur, unzählige Löcher, Ähnlichkeit mit Frankenjura, daher von den deutschen Routen-Erschließern mit dem Namen „Frankenstein“ versehen. Wir werden diesen Sektor in einigen Tagen zum Klettern besuchen. Originell, aber recht anspruchsvoll, meine Finger sind dann mit unzähligen kleinen Verletzungen gezeichnet, der Fels ist blutig.
DSCN2035-comp-Leonidio,-Sektor-Frankenstein.jpg
Wenige Minuten daneben der Sektor NIFADA. Aber dort gibt es für uns wirklich nichts zu klettern, wie das Foto zeigt, dieser Sektor wurde übrigens von Angie Eiter und Bernie Ruech 2015 erschlossen. Für wirkliche Könner ein gutes Ziel für Regentage.
DSCN2032-comp-Leonidio,-Sektor-Nifada.jpg
Wir besuchen, wie schon im Vorjahr, den Sektor SÁLA; hier hat es uns gefallen, da gibt es viele Seillängen, die für uns kletterbar sind (d. h. im Schwierigkeitsbereich 5b bis 6a).
P5170005-comp-Leonidio,-neue-Tafel-am-Zustiegspfad-zum-Sektor-Sala.jpg
Das also ist der Sektor SÁLA, wir klettern nur die Seillängen in den grauen Felsbereichen
P5170006-comp-Leonidio,-Sektor-Sala.jpg
Wir sind ganz allein, nur zutrauliche Tiere der Wildnis nähern sich uns schweigend.
P5170007-comp-Leonidio,-Sektor-Sala,-Schildkröte.jpg
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Harald Braun
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Re: Klettern in Leonidio (Peloponnes) Mai 2018

Beitrag von Harald Braun » 12. Jun 2018, 11:39

Die Felsstruktur im Sektor SALA ist einfach begeisternd
P5180009-comp-Leonidio,-Klettern-im-Sektor-Sala.jpg
Auch der Sektor HOSPITAL sagt uns sehr zu, es ist hier total sonnig, aber an den Wänden streicht beständig ein leichter Windhauch, was die Temperatur von etwa 30 Grad erträglich macht, während es weiter unten, im Dorf Leonidio, drückend warm ist.
P5220011-comp-Leonidio,-Sektor-Hospital,-englische-Kletterer-.jpg
Und, und, und, ich könnte seitenweise berichten, aber das wäre zu viel für euch. Uns hat es wieder gefallen, wir waren zwei Wochen in Leonidio, das Wetter war günstig, wir konnten jeden Tag klettern. Es schaut ganz so aus, als müssten wir im nächsten Jahr wieder nach Leonidio fahren.

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