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Klettern in der Ostschweiz

Verfasst: 29. Aug 2019, 15:28
von Harald Braun
Von Vorarlberg aus ist es nicht weit zu den Klettergebieten in der Ostschweiz, das nützen wir ausgiebig aus. Zehn Tage waren wir in Dornbirn, nicht weniger als sieben Mal sind wir in die Glarner Alpen, ins Alpstein und in den Rätikon gefahren.

Ein uns bis jetzt unbekanntes Gebiet: der alpine Klettergarten am Seehorn bei Davos. Auf angenehmem Wanderweg erreichen wir die Felsen in etwa 2000 Meter Höhe. Der Fels ist Gneis, wie in Dürnstein.
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Schaut interessant aus, die eingerichteten Routen sind bis zu fünf Seillängen lang. Nicht viele Leute sind da, das erfreut uns
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Guter Fels, psychisch erträglich abgesichert (aber nicht in allen Routen, in einer musste ich nach einer Seillänge zurück, die Hakenabstände waren mir einfach zu lang, man ist nicht an jedem Tag zu Heldenmut aufgelegt). Aber diese hier hat uns gefallen, sie heißt „Adler“, Schwierigkeit 5b
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Danach genießen wir noch eine gemütliche Plattenkante (5a) mit dem Namen „Open Air“
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Über den Dächern von Davos, ein bekannt preiswertes attraktives Schizentrum
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Unser nächstes Ziel ist im Alpstein, von Wildhaus im Toggenburg erreichbar.Hinter uns, auf der anderen Talseite, die Churfirsten, hier drei der sieben Gipfel: Selun, Frümsel und Brisi.
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Die Sektoren Familienroute, Gandor und Veron am Stoß. Wir wollten dieses Mal eigentlich den Sektor Gandor besuchen, aber eine sehr große Anzahl Kletterer hat das verhindert, so gehen wir weiter nach rechts zum Sektor Veron, den kennen wir auch noch nicht.
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Sehr attraktive Platten, durchzogen mit manchmal schmerzenden engen Wasserrillen, aber schön. Warm ist es auch, wir können nicht viel klettern, dann sind wir ausgelaugt, unsere Wasservorräte nicht ausreichend.
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Nach einer Pause von drei Regentagen fahren wir mit dem Bähnle hinauf nach Mettmenalp in den Glarner Bergen. Wir sind in der Sonne, im Linthtal breitet sich ein Nebelmeer aus. Links das Glärnisch-Massiv.
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Es gefällt uns sehr dort oben, in einer halben Stunde sind gelangen wir gemütlich vom Stausee Garichte zu den Verrucano-(Quarzporphyr)-Blöcken des alpinen Klettergartens Widderstein. Das Gestein ist ungewöhnlich, das gibt es nur in den Glarner Alpen
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Re: Klettern in der Ostschweiz

Verfasst: 29. Aug 2019, 15:32
von Harald Braun
Sehr reizvolle Blöcke, natürlich nur eine Seillänge lang sind die Routen, aber für uns recht gewöhnungsbedürftig, wir haben schon im Schwierigkeitsgrad 4b einige Mühe.
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Und dann geht es wieder hinunter in die Nebelsuppe
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Natürlich müssen wir wieder den Schweizer Rätikon besuchen, der Fels dort ist einfach herrlich Von Partnun (bei St. Antönien) steigen wir hinauf, unser Ziel ist der Sektor Grüenwändli in den Südabstürzen der Sulzfluh
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Vorbei am Partnunsee erreichen wir in zwei Stunden die Wände (wir machen einen Umweg, in der Meinung, es wäre kürzer besser, aber wie so oft bei Abkürzungen brauchen wir eine halbe Stunde länger.
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Das also ist der angestrebte Sektor Grüenwändli. Dieser wäre übrigens von der österreichischen Seite, von der Tilisunahütte aus, in kürzerer Zeit erreichbar.
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Und wieder herrliche Wasserrillen, davon können wir nicht genug kriegen
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Und abschließend noch einmal ins Säntis-Massiv. Billig ist es nicht, der Seilbahn zur Stütze 2 kostet 48,- Franken. Die gut besuchte Hütte Tierwis klebt bizarr am Grat. Wir erreichen sie in einer halben Stunde von der Seilbahnstütze 2 (ganz interessant, das ist ein Halt auf Verlangen, aber sehr nützlich für den Zustieg)
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Dort hin wollen wir, zu den Silberplatten, in einer halben Stunde von Tierwis erreichbar.
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Und wieder unvergleichlich genussvolle Platten, hier in der Route „Fortuna“, der Name passt wirklich
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Die letzte Seillänge (5b) beurteilen wir beide als die schönste, die wir in sieben Klettertagen erleben dürfen
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Re: Klettern in der Ostschweiz

Verfasst: 29. Aug 2019, 15:33
von Harald Braun
Und dann müssen wir leider zurück zur Seilbahn, vorbei an der Hütte Tierwis, gegen den Säntis zu. Bis zur Fahrt ins Tal von der Stütze 2 müssen wir eine dreivierten Stunde warten, eine Gondel nach der anderen fährt voll besetzt, ohne anzuhalten, an uns vorbei. Verständlich, es ist Sonntag, und tausende Besucher sind zum Säntis geströmt. Aber es hat sich für uns ausgezahlt, wir werden nicht einmal ungeduldig.
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Noch ein Abschieds-Blick hinauf zum Säntis-Gipfel, die Bergstation wirkt irgendwie utopisch, nächstes jahr werden wir wieder kommen, es gibt noch so viel zu Erleben und zu geniessen hier im Alpstein.
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